Sonnentor 23 – Hingabe 2
Kerstin Munack über ihr transpersonales Kreuz der Hingabe (2)
Wenn wir Kerstins und meine Körpergrafik von oben betrachten, sind wir uns tatsächlich sehr ähnlich. Gleiches gilt für das gemeinsame Profil 5/1. Jedoch gehört sie – anders als ich – zu den seltenen Mentalprojektoren und erlebt sich hinsichtlich ihres Profils auch weniger als „Rampensau“ denn als Problemlöserin. Mit sechs offenen Zentren besitzt sie eine unsagbar hohe Wahrnehmungsfähigkeit, was das Gegenüber und dessen Bedürfnisse sowie die Energie im Allgemeinen angeht. Dank Human Design lernt sie, wie das Warten auf Einladung, aber auch das Fragen-Stellen helfen kann, um ihre Talente ins Außen zu bringen.
Die Quintessenz dieser Folge kannst du hier nachlesen.
Kerstins erste Begegnung mit Human Design und dem transpersonalen Kreuz der Hingabe
Kerstin lernte Human Design im Jahr 2020 in einem persönlichen Reading kennen und war von dieser Erfahrung absolut geflasht. Sie brauchte jedoch einige Zeit, um das Gehörte zu verarbeiten. Mit einer ersten Profillinie ausgestattet, ist sie am Thema dran geblieben und bis heute nicht wieder losgelassen. Der Wunsch, einen Sinn in allem zu finden, sowie die Tendenz, alles zu hinterfragen, waren ihr schon lange Zeit bewusst. Sie liebt es, wenn alte Geschichten durch neue Puzzleteile plötzlich ein Bild ergeben. Das bewusst definierte Talent der 23/43 ist Teil ihrer Lebensaufgabe, womit wir bereits im Thema sind. Dieser Kanal spricht von einer Qualität, die uns als Genie oder Freak erscheinen lassen kann. Kerstin hat im Rückblick den Eindruck, öfter der Freak gewesen zu sein. Ist sie erschöpft, überfordert und einfach nicht in der stimmigen Energie, sondern abseits des für sie richtigen Weges, findet sie überhaupt kein Gehör.
Auf das Thema ihrer Lebensaufgabe angesprochen, beschreibt Kerstin, wie schwer es ihr fällt, sich hinzugeben und zu vertrauen. Es fordert ihr einiges ab, die Einladung abzuwarten, wo sie doch so viel wahrnimmt und viel lieber direkt mitteilen würde, was ihr auffällt. Sie weiß mental, dass es schlauer wäre, eine dahin führende Frage zu formulieren, als einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. Das darf sie sich wirklich antrainieren, um seltener als Freak abgestempelt zu werden und auf Widerstand zu stoßen. Ihre eigentliche Botschaft wird viel leichter gehört und angenommen, wenn sie sich an ihre Strategie hält. Die 23-43 ignoriert jedoch nur zu gerne das Außen und hat ein echtes „Tunnel-Gehör“. Darin ähneln sie und ihr Mann sich leider zuweilen: Dann sitzen sie einander Aug´ in Aug´gegenüber und hören einander einfach nicht, was immer wieder für Missverständnisse sorgt.
Vom Saturn Return zur Uranus Opposition
Kerstins Saturn Return war 2007. Sie hat ihren Mann im Sommer zuvor kennengelernt und im Jahr davor eine neue Arbeitsstelle angenommen, die sie lange innehatte, während 2007 selbst ohne bedeutsame Meilensteine vorbeizog. Sie erklärt sich dieses Ausbleiben damit, dass sie vielleicht insgesamt auf einem guten Weg war. Nun steht ihre Uranus Opposition kurz bevor, die sie als wesentlich intensiver empfindet. Spannend ist, dass sich dieses Thema gleichzeitig mit dem „Erscheinen“ des Human Design in ihrem Leben ankündigen und vorbereiten wollte. Im vergangenen Kalenderjahr ist viel passiert. Sie sah sich mit so manchem Um- und Einbruch konfrontiert, sodass es seit langem die heftigsten Monate überhaupt waren. Sie spürt, wie sehr die Veränderung ins Haus steht, woran auch Human Design einen großen Anteil hat.
Lernaufgabe Pausen
Transitär ist momentan Tor 60 im Pluto aktiviert, das sich mit Kerstins gegenüberliegenden Tor 3 verbindet und ihr somit sowohl Wurzel als auch Sakral definiert. Sie empfindet den pulsartig auftretenden Druck als sehr herausfordernd. Vormittags meldet sich deutlich der Antrieb umzusetzen, was sie ansonsten nicht derart massiv erlebt. Doch mittags ist wirklich Feierabend mit dieser geborgten Schaffenskraft oder zumindest eine bewusste Pause angesagt.
Bevor Kerstin eine eigene Familie gegründet hat, war sie in der Hotellerie als Rezeptionistin sehr viel in Kontakt mit Menschen, hat körperlich unglaublich geackert und Überstunden ohne Ende geschoben. An ihren freien Tagen kam sie sich wie eine leere Hülle oder ein Zombie vor und konnte nichts anderes mehr als zu chillen. Als verheiratete, berufstätige Mutter mit Eigenheim und Garten fiel es ihr zunehmend schwer, sich weiterhin regelmäßig Zeit für sich zu nehmen. Oftmals hat sie sich infrage gestellt und warum sie überhaupt so schnell ermüdete und verhältnismäßig viele Pausen brauchte. Gerade auch in der Hinsicht war Human Design ein echter Segen für sie. Sie konnte endlich aufhören, irgendetwas an sich zu optimieren, sich noch mehr anzustrengen oder nach dem perfekten Nahrungsergänzungsmittel zu suchen, um energetisch kraftvoller zu werden. Stattdessen darf und durfte sie lernen, sich so anzunehmen und sich ihrer Energie, wie sie ist, hinzugeben. Das bleibt eine Aufgabe, aber das Wissen um ihren Typus hat ihr massiv dabei geholfen, den Weg des Möchtegern-Generators zu verlassen, wobei alle Typen natürlich Pausen brauchen.
In ihren Augen ist die Offenheit für Work-Life-Balance nicht einfach eine Frage der Generation: Auch viele (manifestierende) Generatoren in ihrem Alter können es nicht nachvollziehen, was es bedeutet, ein wahrnehmendes Sakralzentrum zu haben. Hier braucht es eine Menge Aufklärungsarbeit. Aus diesem Grunde freut Kerstin sich, dass Human Design immer mehr an Popularität gewinnt, weil es sich ihrer Ansicht nach fantastisch dazu eignet, zukünftigen Generationen auf den Weg zu helfen. Letztlich geht es jedoch darum, dass nicht nur in puncto Energiemanagement jeder Mensch einzigartig ist: Jeder hat besondere Facetten und Eigenschaften, die ihn auszeichnen. Eine dritte Linie muss Dinge selber und vielleicht auch mehrfach ausprobieren. Es ist ihr natürlicher Weg, Erfahrungen zu machen. Ich kann sie 100x vor der heißen Herdplatte warnen – sie lernt über Trial & Error. An dieser Stelle vermag Human Design sehr vieles, was uns vielleicht als dumm, heftig, falsch erscheint, zu erklären, sodass die Verzweiflung und das Verurteilen einem tiefgreifenden Verständnis für die Einzigartigkeit des Einzelnen weichen kann. Wir sind nicht zufällig, wie wir sind, und nicht alles ist eine anerzogene Marotte, die wir wegcoachen oder dekonditionieren müssen. Wir sind nicht ohne Grund mit bestimmten Qualitäten gesegnet und dürfen uns auch so akzeptieren. Diese Erkenntnis wirkt unsagbar befreiend und gilt sowohl im Umgang mit uns selbst als auch in der Interaktion. Kerstins flammendes Plädoyer lautet daher: „Wir brauchen deine ureigene Energie für den anstehenden Wandel. Wir brauchen deine Lautstärke, deine bunte Individualität, deine Art von Führung oder was auch immer dich ausmacht.“
Kerstins unbewusste Sonne und Erde und ihr Umgang mit der Körpergrafik
Hier kommt ihre unbewusste Sonne in Tor 30 und somit „die Feurigkeit“ deutlich zutage. Kerstin kennt diese Art von Ausbrüchen durchaus von sich. Jedoch resoniert sie vor allem mit der Sehnsucht nach Neuem – seien es nun Erfahrungen, Begegnungen, Orte, Bücher – egal, um was es nun geht. Nach der ersten Linie von Tor 30, die von Gelassenheit spricht, gefragt, reflektiert sie, dass sie diese Fähigkeit tatsächlich dann abrufen kann, wenn jemand – 5/1 par excellence – in einer herausfordernden Situation sehr aufgeregt ist. Gibt es für sie selbst genug Raum, um nervös zu sein, so ist sie das ganz sicher ebenso, räumt Kerstin unumwunden ein. Mit ihrer Einser Linie darf sie immer wieder in ihr Chart eintauchen, das sowieso nicht auf einen Blick zu erfassen ist. Manches wird einem vielleicht direkt klar, und für andere Aspekte braucht es Zeit, ein Gespräch oder auch die passende Gelegenheit – etwa den Transit, ein Training o.ä -, um einen Zusammenhang mit sich herstellen zu können. Sie erlebt ihre Körpergrafik wie ein Musikstück, aus dem sie einzelne Elemente herausfischt und sich näher mit ihnen befasst, indem sie rein spürt, sie von allen Seiten betrachtet und sich fragt: Wie zeigt sich das bei mir? Wo lebe ich das bereits?
Schleierhaft war ihr bislang, wo sich die unbewusste 22 im nördlichen Mondknoten bei ihr zeigt. Eine sehr aufmerksame Generatorin machte sie darauf aufmerksam, dass sie manchmal zu Wortausbrüchen neige: Wo Kerstin meistens gepflegt und freundlich daherkommt, merkt man sehr deutlich, wenn sie nicht in Stimmung ist und unverhältnismäßig flucht. Das steht in absoluter Diskrepanz zu ihrer sonstigen Ausdrucksweise. Für diesen Spiegel war sie sehr dankbar, da sie sich selbst nicht so wahrnimmt, zumal sich selbst mit dem Talent 23-43 tatsächlich auch nicht immer hört. Austausch ist für Kerstin – nicht nur hinsichtlich der mentalen Autorität – in allen Lebenslagen essenziell. Da sie im Kopfbereich durchaus festgelegt ist, braucht sie den sprachlichen Ausdruck, damit sie gedanklich nicht in einer Sackgasse stagniert, sondern sich die Energie weiterbewegen kann. Manchmal würde sie einen Gedanken gerne weiterverfolgen. Dann hilft ihr das Sprechen dabei, in den Fluss zu kommen. Im Austausch mit Freundinnen, wenn sie etwas erklären möchte oder um Feedback gebeten wird, weiß sie oftmals die finale Antwort noch gar nicht. Die manifestiert sich letztlich beim Sprechen.
Über Kerstins Arbeit als Human Design Coach
Kerstin bietet derzeit Human Design Basis Readings an. Wer sie vorab einmal persönlich kennenlernen will, darf ihr gerne eine Nachricht via Instagram schicken oder ihre Storys verfolgen, in denen man einen ganz guten Eindruck von ihr gewinnen und sich langsam annähern kann. Sie schätzt den persönlichen Austausch sehr und freut sich über deine Kontaktaufnahme.
Du findest Kerstin auf Instagram und ihre aktuellen Angebote hier.